Inhalt: Pariser
Vorortsverträge, neue Nachkriegsordnung
Externer Überblicksartikel
- 3.3.1918 Friede von Brest Litowsk
- OHL stellt hohe Forderungen, Truppen müssen im Osten bleiben;
trotzdem Start der Westoffensive
- Diktatfrieden
- Minus 60 Millionen Menschen, 75%
der russischen Stahl, Eisenindustrie
- Ende Sept. erklären
Ludendorff
und Hindenburg Fortführung des Krieges für sinnlos
- 29.9. Einleitung von
Waffenstillstandsverhandlungen auf Grundlage der 14 Punkte
- Forderung Wilsons, nur mit
demokratisch legitimierter Regierung zu verhandeln -
- Kreuzzug für Demokratie
- Parlament ist bisher
gewählt
(Reichstag), Regierung nicht - neu sind Reichstagsfraktionen in
Regierung
vorhanden
- OHL ist einverstanden - spekuliert
auf fremden Sündenbock
- Parteien müssen Macht
(Regierung) übernehmen, Kompromisskandidat Max von Baden - Schuld
an
Unterzeichnung kann Demokratie in Schuhe geschoben werden
(3.10.1918
Gesuch um Waffenstillstand)
- 3.10. Max von Baden wird
eingesetzt,
Waffenstillstand wird ersucht
- 23.10. Wilson antwortet, er
verhandle nicht mit Monarchen - (bisher noch keine
Verfassungsänderung)
- 28.10.1918 Abänderung der
Reichsverfassung
- - parlamentarische Monarchie;
- Regierung hängt vom Vertrauen
des Reichstags ab
- Abschaffung des Preussischen
Dreiklassenwahlrechts
- milit. Oberbefehl neu mit
Gegensignatur einees parlamentarischen Ministers
- Kaiser hat nur noch
repräsentative Funktion
- 28.10. Einsatzbefehl
für Flotte gegen GB
- 29.10. Meuterei
- 9.11. Rücktritt des
Kaisers (Max von Baden setzt ihn ab, Kanzleramt an Friedrich Ebert
(fast
diktatorische Vollmachten) nach Ultimatum der SPD, dass sie sonst
Regierung
verlassen würden - keine verfassungsrechtliche Grundlage)
- 9.11. Philipp Scheidemann (SPD)
ruft Republik aus (ohne Absprache mit Partei) - Angst vor Spartakus
Republikausrufung
- 11.11.1918 Unterzeichnung des
Waffenstillstands durch Matthias Erzberger (Zentrum)
- Räumung aller
besetzten
Gebiete binnen zwei Wochen
- Besetzung
strategischer
Brückenköpfe auf dem rechten Rheinufer durch die Alliierten
- Ablieferung aller
schweren
Waffen
- 15.11.
Stinnes-Legien-Abkommen:
Achtstundentag, Garantie des Koalitionsrechts, Schlichtungsinstanzen
für
Arbeitskonflikte - Vorentscheidung zugunsten Privatwirtschaft
- Januar 1919:
Spartakusaufstand
- wird niedergeschlagen, Liebknecht und Luxemburg ermordet
- 19. Januar Wahlen zur
Nationalversammlung
- 18.1. 1919 treten die
Siegermächte in Paris zusammen, um einen Friedensplan
auszuarbeiten. Sowohl die Mittelmächte als auch
Russland sind ausgeschlossen
- Wilson für USA, Lloyd George
für GB, Clemenceau für Frankreich
- GB, F wollen vor allem neuen Krieg
verhindern
- Wilson kämpft gegen
republikanisches
Parlament - das dann die Verträge auch ablehnt
- "Machtfrieden"
Vertrag von
Versailles
- ALLGEMEINES
- 27 Staaten sind
vertreten
- US, GB, F dominieren
- Parole: "Nie wieder
Krieg"
- F will Auflösung des
Deutschen Reiches - ist nicht möglich, also fordern
sie
wenigstens enorme Schwächung des Reiches (starke
Emotionalisierung
im Land, Regierung muss aufpassen!)
- GB
- ist bald zufrieden,
- Ziel: Gleichgewicht
der
Mächte in Europa - will übermächtiges F verhindern
- hohe Reparationen
- Italien protestiert -
hauptsächlich Position Frankreichs und Amerikas,
- Wilson
- möchte nicht zu
harte
Strafen, um Völkerbund durchsetzen zu können, will v.a.
kollektive,
unversale Friedenssicherung
- nicht zu hohe
Reparationen
- damit sie gewährleistet sind und GB, F somit auch ihm
zurückzahlen
können...
- in Mittelosteuropa soll
ein
Sicherheitsgürtel ("Cordon sanitaire") entstehen als Bollwerk -
Polen
muss aufgepäppelt werden
- Deutschland muss
Kriegsschuld eingestehen (was heftigste Debatten auslöst)
und deshalb enorme Reparationen zahlen
- Alleinschuldparagraph
(Art. 231) - psychologisch Angriff auf deutsche Ehre
- 1921: Deutschland muss 123
Milliarden Goldmark zahlen - faktisch jedoch wenig, wird politisch
ausgeschlachtet,
- z.B. Young-Plan
1929
sollte Erleichterung bringen - tiefe Raten, dafür über 60
Jahre
- wird als Versklavung für 60 Jahre ausgelegt - wenn man Plan
zustimmt,
stimmt man Kriegsschuld zu...
- grosse
Gebietsabtretungen
z.T. nach Abstimmungen - potentieller Kriegsgrund
- Verlust
sämtlicher Kolonien
- Rüstungsbeschränkungen
(100'000 Mann-Heer), keine Panzer in D
- während 12
Jahren alliierte
Besatzungstruppen im Rheinland
- Nach Wilsons Niederlage im
Kongress setzt sich Frankreich durch
- D hofft auf fairen Friedensvertrag
als Starthilfe für junge Republik (aufgrund der 14 Punkte) -
Schock
als Vertrag erhalten! (dabei hätte D auch aufgeteilt werden
können)
- Rückweisung
besonders
des Alleinschuldparagraphen
- Kampf? OHL sagt nicht
möglich
- Regierungswechsel -
Scheidemann
--> Gustav Bauer (SPD)
- Vertrag wird
unterzeichnet
und zugutegehalten, dass sie Einheit D erhalten wollten
- 28.6. 1919
unterzeichnet Deutschland
den Vertrag (Parlament ist dagegen, wegen Ultimatum, Angst vor
Aufteilung,
wirds nach Regierungskrise unterzeichnet (Regierung unter Gustav Bauer,
SPD
und Zentrum)
Neugliederung diverser Staaten
- Oesterreich-Ungarn wird
aufgelöst, es entstehen folgende neuen Staaten
- CSR
- Oesterreich
- Königreich Ungarn
- Gebiete gehen an
- keine Sprachgrenzen, sondern
ursprüngliche Verwaltungsgrenzen --> Sprachkämpfe entstehen
- Italien
- erhält Istrien, Triest,
Südtirol
- Osmanisches Reich (Vertrag von
Sevres 10.8.1919)
- Balkan geht bis auf Konstantinopel
verloren
- Ägypten wird
selbständiges Königreich unter Einfluss der Briten
- Frankreich erhält
Verwaltungshoheit
über Syrien, Libanon
- Grossbritannien regiert über
Palästina, Transjordanien, Irak
- Türkei: Aufstand unter
Kemal Atatürk, Krieg gegen Griechenland
- Frieden von Lausanne 1923:
Konstantinopel, Armenien zu Türkei, Bosporus wird internationales
Gewässer
- Verlierer: Kurden und Armenier
- Neuentflammter Nationalismus der
Türken richtet sich v.a. gegen christliche Armenier, schon 1915
Völkermord gegen Armenier
- Teil von Armenien geht an
Türkei
- Rote Armee unterwirft sich
Armenien, Georgien, Aserbaidschan; Völkerdurchmischung
- Kurden: altes
indoeuropäisches Volk, verwandt mit Persern und afghanischen
Paschtunen
- Siedlungsgebiet strategisch sehr
wichtig - "Kurdistan" ist immer umkämpft gewesen
- Kurdistan wird auf 5 Staaten
(Türkei, Iran, Irak, Syrien, Armenien) aufgeteilt (Türkei
will
keine weitere Zerstückelung, die Briten wollen wasser- und
ölreiche Gebiete unter ihrer Kontrolle und schlagen sie dem Irak
zu etc.)
- Randstaaten Russlands
- 1920: Unabhängigkeit
Finnlands, Estlands, Lettlands, Litauens
- Transkaukasien kommt zu
Russland
- Ukraine
- Koloniale Welt
- deutsche Kolonien gelangen unter
Mandat des Völkerbundes
Neuordnung Europas
- F übermächtig im Westen
- D schwach in der Mitte
- in Ost- und Mitteleuropa viele neue Staaten - ???
- Nationalstaaten - Grossstaaten sind alle geschwächt
- Pufferzone zu russland (Baltikum, CSR, Jugoslawien, Ungarn
- in Russland Bürgerkrieg, neue kommunistische Macht - ???
- GB weltpolitisch zentral (im 2. Weltkrieg einzige
"kapitalistische" europäische Weltmacht, die sich gegen
Nazideutschland behaupten kann!!!)
- USA lassen Europa links liegen, konzentrieren sich auf Amerikas
- Osmanen sind nicht mehr in Europa vertreten
Revisionismus
- Deutschland und Sowjetrussland
sind unzufrieden - wollen Verträge revidieren, was in der Folge zu
grossen Spannungen führen wird:
- D und SU nähern sich an
- Vertrag von Rapallo: SU verzichtet
auf Reparationsforderungen; D auf ihnen zustehende Gelder
- Folge: Frankreich verhärtet
seine Haltung gegenüber Deutschland (Besetzung des
Ruhrgebietes 11.1.1923 - 26.9. Beendigung des Ruhrkampfes
- Dawes-Plan 1924:
- Stabilisierung und Aufbau der dt.
Wirtschaft als Voraussetzung für Reparationsleistungen - Anleihe
von 800 Mio
- langsame Erhöhung
der Zahlungen
- Verpfändungen als
Garantien (Zölle, Steuern, Reichsbahn
- F will Ruhrgebiet räumen
innerhalb eines Jahres
- Locarno (Okt. 1925)
- Anerkennung der Grenzen zwischen
F, Beligen, D
- Nichtangriffspakt
- Schlichtung von Streiten via
Völkerbund
- 1926 Aufnahme Ds in Völkerbund
- 1928 Briand-Kellogg-Pakt
(Ächtung des Krieges als Mittel zur Lösung
internationalerStreitfälle)
- 1929 Young-Plan (Senkung
von Reparationen, langer Zeitraum (bis 1988)
- Italien ist enttäuscht -->
eine der Ursachen für das Aufkommen des Faschismus unter
Benito Mussolini