Inhalt: Heilige Allianz
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"vom russischen Kaiser Alexander I. entworfenes und von ihm, Kaiser Franz I. von Österreich sowie König Friedrich Wilhelm III. von Preussen am 26.9. 1815 in Paris unterzeichnetes Manifest, mit dem sich die Monarchen verpflichteten, die christlichen Gebote der Gerechtigkeit, Liebe und des Friedens zur Grundlage ihrer Politik zu machen sowie einander >als Brüder und Landsleute< Beistand zu leisten. Die von Alexander I. ursprünglich gewollte völlige Neuordnung der internationalen Beziehungen war durch die Korrekturen des österreichischen Kanzlers Metternich zu einer förmlichen Sicherung des Status quo geworden. Der Aufforderung zum Anschluss an die Heilige Allianz (wegen des christlichen Prinzips blieb er nur dem Osmanischen Reich verwehrt) folgten bis auf Grossbritannien, das eine Sympathieerklärung abgab, und den Heiligen Stuhl alle übrigen europäischen Staaten. Die Politik der Heiligen Allianz, die sich besonders auf den folgenden Monarchenkongressen manifestierte, diente fast ausschliesslich der Verteidigung des sozial-konservativen Systems, sodass die Heilige Allianz bald zum Inbegriff der Restauration wurde. Sie zerbrach schliesslich am Interessengegensatz der europäischen Grossmächte im griechischen Unabhängigkeitskrieg."

In Frankreich war auch wieder ein Bourbone an der Macht - weshalb sollte es also nicht beitreten, Frankreich war ein stark katholisiertes Land und vom Krieg hatte man auch in Frankreich vorerst definitiv genug.

"Ihre Majestäten ... erklären feierlich ... ihre unerschütterliche Entschliessung ... sich nur die Vorschriften der heiligen Religion zur Regel zu nehmen, Vorschriften der Gerechtigkeit, der christlichen Liebe und des Friedens ... Demzufolge sind ihre Majestäten übereingekommen: gemäss den Worten der Heiligen Schrift, welche allen Menschen befiehlt, einander als Brüder zu betrachten, werden sie durch die Bande einer wahren und unauflöslichen Brüderschaft vereinigt bleiben und einander wie Landsleute bei allen Gelegenheit und in allen Fällen Beistand leisten.; ihren Untertanen und Armeen gegenüber werden sie sich als Familienväter betrachten und sie in demselben Geister der Brüderlichkeit leiten, von dem sie beseelt sind. ... Die drei verbündeten Herrscher fühlen sich nur als die Bevollmächtigten der Vorsehung, um drei Zweige derselben Familie zu regieren ..."