Inhalt: Palomares-Zwischenfall
"Am 17. Januar 1966, einem klaren Wintertag, ereignete sich in einer Höhe
von 9'000 Metern über der spanischen Mittelmeerküste ein höchst
dramatischer nuklearer Zwischenfall. Ein B-52-Bomber, der in North Carolina
zu einer routinemässigen Luftpatrouille gestartet war, wurde in der Luft
von eienem Tankflugzeug des Typs KC-135 befüllt; dabei stiessen die
zwei Maschinen zusammen. Beide Flugzeuge explodierten, die gut 150'000 Liter
Treibstoff an Bord des Tankflugzeugs gingen in Flammen auf. Acht der elf
Besatzungsmitglieder beider Flugzeuge starben, vier Wasserstoffbomben der
B-52 stürzten in der Nähe des Dorfes Palomares vom Himmel. Die
Sicherheitsvorkehrungen verhinderten zwar eine thermonukleare Explosion, doch
die hochexplosiven Sprengladungen in zwei der Bomben detonierten. Über
mehrere hundert Hektar Agrarland lagen radioaktive Partikel verstreut. Eine
dritte Bombe ging unbeschädigt in der Nähe des Dorfes nieder, die
vierte stürzte ins Meer. 33 US-Marineschiffe riegelten das Gebiet ab;
Taucher und Tauchboote suchten den Meeresgrund ab. Nach acht Tagen wurde die
fehlende Bombe schliesslich gefunden. Sie war unbeschädigt und schien
keinerlei Radioaktivität abgegeben zu haben.
Nach wenigen Tagen wurde festgestellt, dass die beiden Bomben, deren Sprengladungen
detoniert waren, erschreckend hohe Mengen an Plutoniumstrahung abgegeben hatten.
Rund 1750 Tonnen Erde mussten abgetragen und zur Entsorgung in die USA gebracht
werden. In der Region um Palomares wurden hauptsächlich Tomaten angebaut,
mehrere Tonnen mussten vergraben oder auf andere Weise vernichtet werden.
Erst 1985 erhielten die Menschen von Palomares Zugang zu ihren medizinischen
Unterlagen. 1975 fasste das Amt für nukleare Entwicklungen des US-Verteidigungsministeriums
den Palomares Summary ab. Der Bericht hielt fest, dass der am Tag des Unfalls
herrschende Wind plutoniumhaltigen Staub aufgewirbelt hatte und dass "das
ganze Ausmass der Verbreitung nie in Erfahrung zu bringen sein" würde."
weitere problematische Ereignisse