Inhalt: Siedlungen

Aktuell: Am Wochenende vom 30. Juni lässt der israelische Verteidigungsminister einige Siedlungen räumen. Dieser "grosszügige" Schritt ist jedoch nichts als eine Farce: da die Siedler mit Räumungen gerechnet haben, haben sie quasi "leere" Siedlungen aufgebaut, die sie als Faustpfand ohne Verlust "abgeben" können. Eine Karikatur aus der Oppositionszeitung Ha'aretz verdeutlicht das schön: hier

Verwobenheit von jüdischen und palästinensischen Siedlungen



Seit 1967 haben die Israeli völkerrechtswidrig im damals besetzten Westjordanland und dem Gazastreifen für rund 200'000 jüdische Siedler Dörfer gebaut. Zudem wohnen rund 200'000 Siedler in Ostjerusalem, das ebenfalls auf annektiertem Gebiet errichtet worden ist. Diese rund 200 jüdischen Siedlungen nehmen zwar nur rund 1,7% des Territoriums des Westjordanlands ein, annektiert haben die Juden aber aus strategischen und verkehrstechnischen Gründen knapp 42% des Gebiets. Viel extremer sind die Zahlen im Gazastreifen, wo etwa 7000 jüdische Siedler rund 30% des Landes besetzt halten. In den übrigen knapp 160km²leben über 1,2 Millionen Palästinenser in erbärmlichen Umständen - zum Teil in Flüchtlingslagern. Der im Gazastreifen gelegene palästinensische Flughafen - wie auch der Seehafen - wurden von den Israelis zerstört, was nebst der Zerstückelung des palästinensischen Gebiets eine wirtschaftliche Entwicklung absolut verunmöglicht.

Obwohl die Siedlungen illegal errichtet wurden, erfrechen sich die Israeli hunderte, wenn nicht gar tausende von palästinensischen Häusern zu zerstören - die "zu dicht an den Siedlungen stünden". Wohlgemerkt standen diese Häuser schon lange und wurden die Siedlungen wenn schon zu nahe an diese Häuser gebaut!

Ein Aufruf der Zeitschrift Haaretz an die Siedler, freiwillig ins Kernland zurückzukehren


Während der Verhandlungen von Oslo verdoppeln die Israeli die Anzahl der jüdischen Siedlungen in den Gebieten, über deren Rückgabe verhandelt wird.

Noam Chomsky (Haben, 195): "Der Haushalt bietet neuen Siedlern sogar besondere Anreize an. Nur um einmal zu zeigen, wie extrem dieses Vorgehen ist: Es gibt jetzt neue Siedler, die in den Gazastreifen gehen, wo es sehr trocken ist und wo die Leute nicht einmal genug Trinkwasser haben. Dem neuen Haushalt zufolge werden sie spezielle Subventionen für Fischteiche erhalten. Und das ist typisch. In der Zwischenzeit steigt Israels Militärbudget, in erster Linie allerdings für den Bau sogenannter "Umgehungsstrassen", eines grossen Netzes von Strassen, die eine Infrastruktur schaffen und es den jüdischen Siedlern im Westjordanland ermöglichen werden, ungehindert durchs Land zu fahren, ohne die verstreuten arabischen Dörfer auch nur zu sehen, die voneinander isoliert sind und von denen man hofft, dass sie schon irgendwie verschwinden werden."