Inhalt: Indien und Pakistan
Indien
- Indien unterstützt die Briten
im Ersten Weltkrieg - Hoffnung auf Selbstverwaltung
- nach Krieg bestimmt
Grossbritannien, dass die Exekutivmacht bei England bleibt
- in den Provinzen soll eine
Doppelherrschaft errichtet werden
- Inder sind sehr enttäuscht,
in dieser Situation schiessen die Briten in eine friedliche Versammlung
- mit der Folge von fast 400 Toten und über tausend
Schwerverletzten
- Unruhen flammen überall auf,
eine Engländerin wird ermordet - Briten drücken noch mehr
- Unter diesen Umständen
wandelt sich der indische Nationalkongress vom gemässigten
englischen Unterstützer zur nationalistischen Massenpartei
- Gandhis "noncooperation"
- passiver Widerstand
- anfang 30er Jahre: Unruhen,
Forderung nicht mehr nach Selbstverwaltung, sondern nach
Unabhängigkeit
- das wollen hingegen die
Engländer und die indischen Muslime nicht
- Gandhis und Nehrus Kongresspartei
siegt in den Parlamentswahlen
- England will System umgestalten -
entweder passts den Muslimen oder den Hindi nicht - Muslime haben Angst
vor Unterdrückung in einem hinduistischen Grossindien
- im Zweiten Weltkrieg boykottieren
viele Mitglieder der Kongresspartei die Briten - unterstützen die
Feinde Englands.
- 1945 kommt in England
Labour-Partei an die Macht, die sowieso gegen Kolonialismus ist -
Unabhängigkeit
wird eingeleitet mit der Überzeugung, dass Indien nicht mehr zu
halten
ist.
- England ist auch
wirtschaftlich am Boden, beinahe Zahlungsunfähig - Kolonien werden
zu teuer (nachdem sie lange Zeit sehr profitabel gewesen sind) - ziehen
sich überstürzt zurück
- Hindi wollen Grossindien, Muslime
eigenen Staat - als die Briten drohen, Indien in viele kleine
Fürstentümer aufzuteilen gibt die Kongresspartei
(hinduistisch) nach -->
- 15. August 1947: Gründung Indiens und
Pakistans nach 200 Jahren Kolonialherrschaft;
jeder der 560 Fürsten kann den Entscheid selbst fällen, ob er
zu
Indien oder zu Pakistan gehören möchte
- es folgen grosse Flüchtlingswellen über
die Grenze der beiden Staaten, rund zehn Millionen Flüchtlinge
- 30. Januar 1948: ein
Hindu-Fanatiker ermordet Mahatma Gandhi
- 1974 erster
Atombombentest Indiens
Kaschmirkonflikt
- im fruchtbaren Kaschmir herrschte
der Hindu-Maharadscha Hari Singh - will zu Indien, obwohl drei Viertel
seiner Untertanen Muslime waren
- Herbst 1947: aus
Pakistan dringen paschtunische Stammeskrieger in Kaschmir ein und
versuchen Kaschmir militärisch zu annektieren --> Krieg, der
Maharadscha entscheidet sich in dem Moment, sich Indien anzuschliessen.
2 Jahre wird gekämpft, Indien erobert 2/3 von Kaschmir
- UNO vermittelt Waffenstillstand,
als Folge wird Kaschmir geteilt, Demarkationslinie festgelegt. Die
Bewohner von Kaschmir sollen durch Volksabstimmung Zugehörigkeit
entscheiden, was Indien nicht will. - 1957 wird Kaschmir als 16.
Bundesstaat ("Jammu und Kaschmir") in die indische Republik
eingegliedert
- 1964 stirbt der Staatsgründer
Nehru
- Pakistan greift Indien an,
verliert aber 1965. Für beide kein Sieg, Waffenstillstand durch
Vermittlung Moskaus 1966
- kurz zuvor hatte Indien
gegen China einen Krieg im Himalaya verloren --> Aufrüstung,
vorsichtige Anlehnung an SU, während Pakistan dem Westen und China
zuneigt
- 1971 marschiert Indien
in Ostpakistan und Kaschmir ein - Ostpakistan wird zu Bangladesch
- Seit 1990 herrschen im
indischen Teil Kaschmirs bürgerkriegsähnliche Zustände
- Mai 1999: Pakistanische
Söldner besetzen Teil vom indischen Kaschmir - Kleinkrieg
- 23. Mai 2001: Indien
beendet die am 28. November 2000 ausgerufene einseitige Waffenruhe
angesichts der fortgesetzten Terroranschläge
- 1. Oktober 20001:
Schwerster Anschlag im indischen Teil Kaschmirs seit zwei Jahren: 38
Menschen werden getötet
- 13. Dezember 2001:
Angriff von Terroristen auf das indische Parlament - 13 Tote,
davon 5 Attentäter. Indien gibt Pakistan die Schuld an den
Attentaten
- 19. Dezember 2001:
Indien droht Pakistan mit Krieg
Pakistan
- kriselnder Staat von Beginn weg:
- späteres Bangladesh ist 1500
Kilometer entfernt
- grosse Migrationsströme
- extreme ethnische Zersplitterung
- nur weniger reiche Familien
besitzen fast alles Land
- Wirtschaftsentwicklung
minmal, starke soziale Spannungen
- 1958 erstmals
Militärherrschaft
- 1971 sozialistische Reformphase
unter Zulfikar Ali Bhutto: hohe Verteidigungsausgaben, armes Land
--> Islamischer Fundamentalismus nimmt zu
- Ostpakistan - Bangladesh
wird von Westpakistan wie eine Kolonie behandelt --> 1971
Unabhängigkeit nach blutiger Militäraktion der Pakistani und
einer Intervention der Inder - dem dritten Indisch-Pakistanischen Krieg
- Bangladesh sehr
bevölkerungsreich, sehr fruchtbar, enorm arm -
Überschwemmungen, Wirbelstürme
- seit 1975 fast stetige
Militärherrschaft
- 1977 Bhutto wird durchs
Militär gestürzt, neuer Militärmachthaber: General Zia
ul-Haq
- intensive Islamisierung des
öffentlichen Lebens
- unterstützt die muslimischen
Widerstandskämpfer im Krieg gegen die Sowjetunion
- rund 4 Mio. afghanische
Flüchtlinge in Pakistan
- wird massiv unterstützt durch
die USA
- 1988 stürzt Zia ul-Haq mit
dem Flugzeug ab.
- "Demokratisierung",
Benazir Bhutto (eine Frau!) wird gewählt
- 1990 erneuter Staatsstreich -
Neuwahlen mit dem Sieger Mian Nawaz Sharif
- 1993 Rückkehr von
Benazir Bhutto
- 1997 Rückkehr von
Sharif...
- 1. Juni 1998: Erster Atombombentest
- Oktober 1999
Militärputsch, Ausnahmezustand
- Fast einen Monat nach
dem unblutigen Umsturz in Pakistan wurde der frühere
Regierungschef Nawaz Sharif (49) am 11.11.1999 in Islamabad der
kriminellen Verschwörung und
des Hochverrats angeklagt. Darauf steht in Pakistan die Todesstrafe.
Ziel
der Verschwörung sei laut Anklage die Ermordung des Armeechefs und
neuen
Machthabers Pervez Musharraf sowie 200 weiterer Insassen eines
Verkehrsflugzeuges gewesen. Nach Angaben des Militärs wurde der
Maschine von Musharraf am
12.10.1999 die Landeerlaubnis in der südlichen Hafenstadt Karachi
verweigert,
obwohl ihr der Treibstoff auszugehen drohte. Unmittelbar danach
stürzte
Musharraf die Regierung Sharif; die Streitkräfte nahmen den
Ministerpräsidenten
in Haft. Der Militärputsch wurde international verurteilt.
Pakistans
Militärchef Pervez Musharraf hat in Islamabad Ende März 2000
eine
schnelle Rückkehr zur Zivilregierung abgelehnt. In einem Interview
sagte
er, dies werde einige Jahre dauern, wenn auch keine zehn Jahre.
Der frühere Regierungschef Nawaz Sharif wurde am 06.04.2000 zu
lebenslanger Haft wegen Korruption verurteilt.