Inhalt: Islamisierung und Schiiten

  • Zu Beginn des 6. Jahrhunderts lehnen sich Bauern und Sklaven unter Anführung des Predigers Mazdak gegen ihre Gutsherren auf, fordern einen Anteil an deren Besitz, plündern Herrschaftshäuser und töten Grundherren, es kommt zum grossen Aufstand, der von den Herrschern blutig niedergeschlagen wird - so soll Mazdak und 3000 seiner Anhänger kopfvoran lebendig begraben - nur die Füsse sollen noch aus der Erde herausgeschaut haben...
  • die Zarathustrische Staatskirche konnte sich noch einmal durchsetzen, doch nicht mehr für lange, da die offiziellen Priester äusserst unbeliebt waren und die Leute in Scharen weiteren Propheten nachrannten
Iran um das Jahr 630
  • Der Herrscher hat sich weit vom Volk entfernt, lebt in Prunk und Protz, Religion (Ahura Mazda, Zarathustra) wird zunehmend verweltlicht, nicht zuletzt, da das Amt der Priester erblich geworden war - es geht mehr um Würde als um Inhalte
  • Der Machtapparat ist ausgehöhlt, funktioniert aber noch knapp - vor allem auf das Heer ist noch Verlass
  • Persien expandiert - um 613 ist Jerusalem persisch, Byzanz musste grosse Verluste hinnehmen, in Jerusalem werden Feuergottesdienste im Namen Ahura Mazdas zelebriert
  • Nur zwölf Jahre später gelingt es den Byzantinern nach einer Heeresreform (den Oströmern), Jerusalem zurückzuerobern und damit wieder den christlichen Glauben einzuführen
  • um 637 greifen Araber Persien an und der Schah wird gestürzt, fünf Jahre später ist der Iran arabisch, der Glaube an Zarathustra versiegt und wird abgelöst durch den Islam
  • Die Massen jubeln den arabischen Mudschaheddin zu und laufen scharenweise zum neuen Glauben über
  • Diese Transformation geschieht sehr schnell, was deshalb so gewesen sei, da im Reich der Perser Religion und Kultur dem Hof - den Mächtigen und Geistlichen vorbehalten waren
  • Nur die Eliteschicht kennt die Regeln des Glaubens - im Islam braucht es aber keine Elite, jeder Gläubige muss nur begreifen, dass der eine und allmächtige Gott über allem steht - zwischen Gott und den Menschen braucht es keine Vermittler, auch wenn es sie geben kann
  • Zudem sind die Lehren des Zarathustra und des Mohammed in vielem sehr ähnlich - was deshalb sei, da ein Anhänger des Zarathustra einst Berater von Mohammed gewesen sei...
  • Vor allem die Geschäftsleute nahmen gerne den neuen Glauben an - da sie den neuen Herren, den Moslems, weniger Steuern zahlen mussten...


Schiiten:
Ausführlicher vgl. hier
externe Definition der Schia
Schiiten und Sunniten
Karte
Grosse Karte von 1995 (560KB)